Veranstaltung: | 36. Campusgrün Bundesmitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 6.1. 2x Sprecher*innen |
Antragsteller*in: | Danny Behrendt |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 30.10.2017, 23:29 |
B1: Danny Behrendt
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
immer wieder ist zu hören, dass die Welt aus den Fugen geraten sei, die Digitalisierung fast alle Jobs vernichte, Insekten bald der Vergangenheit angehören, arme Menschen immer ärmer und reiche immer reicher werden, riesige Migrationsströme viele Gesellschaften verändern werden, unser Planet bald an den Folgen des Klimawandels zugrunde geht oder jedes fünfte Kind in unserem Land in Armut lebt. Und dies sind nur einige Beispiele. Immer wieder begegnen diese Thesen, Argumente, Fakten und Behauptungen auch mir, in zahlreichen Gesprächen mit Menschen. Mal ist es der Nachbar, mal eine Kommilitonin, hier und dort auch mal die Diskussion unter Freund*innen und natürlich gehört auch die eine oder andere politische Auseinandersetzung mit dazu. In allen diesen Gesprächen wird wirklich jedes Problem bennant.
Doch halt, wirklich jedes? Davon abgesehen, dass es müßig ist, zu betonen, dass niemand alle Probleme der gesamten Welt benennen oder gar bewältigen kann, fiel mir auf, dass in den aller meisten meiner Begegnungen ein Thema fehlte - die Bildungspolitik. Wenn ich dieses dann ansprach, war die Rede von schlecht ausgestattenen Schulen, dem Chaos des Föderalismus in der Bildungspolitik oder der zu geringen Anzahl an Lehrkräften in diesem Land. Selbst, wenn ich einer Vielzahl an Argumenten etwas abgewinnen konnte, so fehlte mir dabei doch fast immer eine Sicht auf die Studierenden. In meinen Augen ist in der breiten Gesellschaft viel zu wenig die Rede von schlecht ausgestatteten oder überfüllten Universitäten, der schlechten Bezahlung befristet eingestellter Dozierenden, dem sturen Auswendiglernen ohne jede Haltbarkeit und ohne erkennbar tieferen Sinn oder auch der eigentlich machbaren nachhaltigen Universität. Ich finde, dass sich dies ändern muss!
Doch bin ich nicht der Meinung, dass die gegenwärtige Situation an unseren Universitäten und in der Bildung generell lediglich ein Problem unter vielen ist. In meiner Perspektive reiht sich dieses Problem eben nicht einfach irgendwo zwischen alle anderen ein. Ganz im Gegenteil - denn aus meiner Sicht ist es Teil der Lösung! Ich bin überzeugt davon, dass dieses Land, ganz egal ob es von Jamaika, der GroKo, einer Ampel oder R2G regiert wird, Bildung in den Fokus setzen muss, um durch und mit ihr zentrale Probleme der Gegenwart und auch der Zukunft zu lösen. Bildung gehört daher abgekoppelt vom eigenen finanziellen Budget oder dem der Eltern. Bildung muss wieder eine echte, eine generationenübergreifende Alternative zu Krieg, Raubtierkapitalismus und der Schaffung von Globalisierungsverlier*innen werden. Es darf in keinem Land erkennbar sein, ob Schüler*innen alleinerziehende Mütter oder Väter haben oder wie ihr sozioökonomischer Status ist. Und dazu gehören eben auch die Studierenden in diesem Land:
Daher stehe ich für ein BAföG, dass den Fokus wieder auf die Förderung legt, für Nachhaltigkeit, gerade aus Vorbildcharakter einer Universität, die Vereinbarkeit von Studium und Familie, ein Universitätsklima, dass Prüfungsordnungen entschlackt, um Räume für freies Denken zu ermöglichen, damit hier die weltbewegenden Ideen von morgen entstehen können, für die Freiheit der Lehre und damit z.B. gegen den Einfluss von Kirche, für die Geschlechtergerechtigkeit in allen Universitätsgremien sowie die Überzeugung, dass Wissenschaft frei von finanziellen Zwängen sein sollte.
Dafür, liebe Freundinnen und Freunde, möchte ich ganz persönlich eintreten und mit euch zusammen unsere Universitätslandschaft verbessern, strukturell fairer gestalten und ökologisch nachhaltig modernisieren. Erwarten dürft ihr von mir Kreativität für neue Projekte, Mut und Entschlossenheit für unsere gemeinsamen Ideen und Begeisterung für die Demokratie in all ihren Facetten.
Mein Name ist Danny Behrendt, ich bin 28 Jahre alt, engagiere mich seit einigen Jahren in der Hochschulpolitk, bin Gründer des Projekts StudiWein, liebe Cordhosen, bin Mitglied der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN und wäre sehr gerne der Sprecher von Campus Grün.
Ich hoffe, ihr seid dabei - auf geht´s! :-)